Grundwassermodell Lausitz soll strategisches Handeln ermöglichen

Das Wasser ist ein großes Thema in der Lausitz. Stichworte wie Trockenheit, Klimawandel und Wasserverfügbarkeit spielen eine Rolle, dann aber auch physische Überleiter und ein länderübergreifendes Wassermanagement. Um diesem Management eine solide strategische Grundlage zu geben, haben Bund und Länder jetzt ein „Grundwassermodell Lausitz“ beauftragt. Die Wirtschaft begrüßt den Schritt und drängt auf zügige Bearbeitung.

„Das Simulationsmodell »Grundwassermodell Lausitz« als länderübergreifendes Steuerungs-, Kontroll- und Bewertungsinstrument ist ein entscheidender Schritt für ein strategisches Wassermanagement in der Lausitz. Es trägt wesentlich dazu bei, die Folgen des Braunkohleabbaus zu bewältigen und den Strukturwandel, auch unter den künftigen Anforderungen durch den Klimawandel zu unterstützen“, erklären Bund und Länder in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Unterzeichner der Verwaltungsvereinbarung für die Durchführung des Projekts »Grundwassermodell Lausitz« sind das Land Brandenburg, vertreten durch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK), der Freistaat Sachsen, vertreten durch das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) und der Bund, vertreten durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) sowie das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV).

Das Projekt wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) koordiniert und vom Umweltbundesamt (UBA) sowie den Fachbehörden des Landes Brandenburg und des Freistaates Sachsen fachlich begleitet. Insbesondere die staatlichen geologischen Dienste der involvierten Länder werden maßgeblich an der Bearbeitung mitwirken. Das Projektgebiet umfasst mehr als 5000 Quadratkilometer und das Modell soll bis Ende 2027 fertig gestellt sein. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund neun Millionen Euro, die zu 70 Prozent vom Bund und zu 30 Prozent von den Ländern Brandenburg und Sachsen finanziert werden.

Es handelt sich bei dem Modell um ein Grundwasserströmungsmodell, das Fließpfade, Fließgeschwindigkeiten und Grundwassermengen berechnet. Das Modell baut auf den verfügbaren geologischen und geophysikalischen Daten auf und setzt sich aus einem geologisch-hydrogeologischen Strukturmodell, einem Grundwasserströmungsmodell sowie einem Bodenwasserhaushaltsmodell zusammen. Dabei wird zunächst das Strukturmodell durch die zuständigen Fachbehörden in Brandenburg und Sachsen erarbeitet. Die Bergbauunternehmen in der Lausitz werden fachlich eingebunden und ihre bereits bestehenden Regionalmodelle berücksichtigt.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus begrüßt den Projektstart für das Grundwassermodell. Die ausreichende Versorgung von Bevölkerung und Wirtschaft mit Wasser hat sich zu einem bedeutenden Standortfaktor entwickelt. Das Grundwassermodell wird einen entscheidenden Beitrag leisten, um das Wassermanagement in der Lausitz nachhaltig gestalten zu können.

„Angesichts langer Planungs-, Genehmigungszeiten ist es dennoch wichtig, wasserpolitische Grundsatzentscheidungen bspw. für die Ertüchtigung vorhandener Speicher, den Bau neuer Wasserspeicher oder die Vernetzung von Flussgebieten schnell zu treffen. Notwendige Maßnahmen müssen parallel vorbereitet werden. Sie dürfen nicht von den Ergebnissen des Grundwassermodells abhängig gemacht werden, die frühestens in drei bis vier Jahren vorliegen“, sagt Dorit Köhler Geschäftsbereichsleiterin Innovation und Nachhaltigkeit bei der IHK Cottbus.

Quellen: Gemeinsame Pressemitteilung vun Bund und Ländern vom 12. Januar 2024, Pressemitteilung IHK Cottbus vom 12. Januar 2024

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