Energiewende macht Deutschland zum Nettoimporteur von Strom

Auch das ist ein Aspekt der Energiewende made in Germany: Nach zwei Jahrzehnten mit Nettoexporten ist Deutschland 2023 erstmals wieder Nettoimporteur von Strom. Das heißt: Übers Gesamtjahr gerechnet hat Deutschland mehr Strom bei den Nachbarn eingekauft als dorthin verkauft. Die Hälfte des importierten Stroms stammt aus erneuerbaren Energiequellen. Auf Platz zwei der Importe liegt die Kernkraft.

Die Entwicklung Deutschlands vom Nettoex- zum -importeur veranschaulichen neueste Statista-Grafiken auf Basis von Daten des gemeinnützigen Thinktanks Agora Energiewende. Sie zeigen auch, dass erneuerbaren Energien die Hälfte dieser Stromimporte ausmachen. Dabei hatten Strom aus Wasserkraft und Windkraft den größten Anteil. An zweiter Stelle steht Strom aus Kernkraft. Auch bei der Zusammensetzung der deutschen Stromexporten ins Ausland liegen erneuerbare Energien mit einem Anteil von 57 Prozent an erster Stelle. Braunkohle und Erdgas folgen erst mit einigem Abstand.

Die Gründe dafür, dass Deutschland jetzt erstmals seit langem wieder Nettoimporteur von Strom ist, lagen laut Agora Energiewende erstens im dynamischen Ausbau der Erneuerbaren Energien in Europa in den letzten Jahren. Hinzu käme die Abschaltung der letzten drei Kernkraftwerke im April 2023, die durch den insgesamt nur moderaten Ausbau der Erneuerbaren Energien im Inland nicht unmittelbar vollständig kompensiert wurden. Den meisten Strom hat Deutschland 2023 aus Frankreich bezogen.

Zudem hätten die Kosten der Kohleverstromung im ersten Quartal 2023 die Kosten der Gasverstromung überstiegen, so dass die Stromerzeugung aus dem deutschen Kohle-Kraftwerkspark im Vergleich zur europäischen Gasverstromung teurer geworden wäre und damit zu einem starken Rückgang der Exporte und einem Anstieg der Importe geführt hätte.

Quellen: Mitteilung auf statista.de vom 13. März 2024

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